Zwei verheerende Stunden, und nun sind die Straßen in Maiwaldau vernichtet. Die Anfahrt von Breslau nach Hirschberg ist nur über Landeshut bzw. (nur für PKWs) über Scholdau/Lomnitz möglich.
Juli, der Monat der heftigen Regenfälle…
Fotos zu Maiwaldau nach dem Platzregen finden Sie hier:
http://plus.google.com/photos/115031907036404408351/albums/5762153905251293345
Das Riesengebirge: die Schneegruben und der Reifträger
Das Riesengebirge
Beide Bilder entstanden um 7.30 Uhr am 27. Februar 2012. Die Aufnahmen wurden aus Grunau (Jeżów Sudecki) gemacht. Temperatur: -8°C; windstille, herrlich blauer Himmel, wenige leichte Wolken. Ein Wetter zum Verlieben; ein Gebirge zum Vergucken… Doch der Frühling ist nicht mehr weit…
Der Winter scheint wegzuziehen (aber wer weiß, immerhin ist es noch Februar). Der heutige Spaziergang führte mich mit dem Hund am Damm in Straupitz (Strupice, Raszyce) bis nach Hartau (Grabary), wo die Kreuzung der Straße nach Krummhübel (Karpacz) umgebaut wird. Auch eine neue Boberbrücke wird gebaut (die alte wurde bereits abgerissen), direkt neben dem ehemaligen Vorwerk Rudolfshof (am Molkenberg). Der Fluss selbst schwoll durch die rapide Schneeschmelze stark an, doch bis jetzt ohne Gefährlich zu werden. Anders aber in Schildau und Boberstein – dort sind etliche Häuser und die Straße überschwemmt.
Schloss Fischbach (Karpniki) liegt 11 km östlich von Hirschberg am Fuße der Falkenberge. Im Mittelalter hatte auf einem der beiden Falkenberge zum Schutz des Hirschberger Tales eine herzogliche Burg gestanden – 1364 erstmals belegt – , die aber in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.In der Nachfolge entstand dann unterhalb des Burgberges das Wasserschloß.
Zu den Besitzern des 18. Jahrhunderts gehörte Staatsminister Carl Georg Graf von Hoym, der es 1789 an Caspar Conrad von Zedlitz verkaufte. 1822 ging Fischbach an Prinz Wilhelm von Preußen, Bruder König Friedrich Wilhelms III. und Generalgouvaneur der preußischen Rheinprovinzen. Prinz Wilhelm war verheiratet mit Marianne von Hessen-Homburg. Für die Prinzenfamilie wurde Fischbach nun zum ständigen Sommeraufenthalt und damit gleichzeitig gesellschaftlicher Mittelpunkt des Hirschberger Tales. Das Prinzenpaar fühlte sich hier wohler als im goldenen Käfig Berlin und blieb oft bis Anfang Dezember. Die jüngere Tochter des Prinzenpaares, Marie, wurde 1842 in der Dorfkirche zu Fischbach im Beisein des Königs und der Königin wie auch des Kronprinzen Maximilian von Bayern konfirmiert. Marie heiratete noch im gleichen Jahr den Kronprinzen und wurde somit 1848 Königin von Bayern. Diese preußische Prinzessin war also die Mutter von Ludwig II., dem sog. Märchenkönig. Die Räume im Schloss Fischbach waren wesentlich kleiner und niedriger als die der Wohnung im Berliner Schloss, wo das Prinzenpaar den Winter verbrachte und den Repräsentationspflichten nachgehen mußte. In Fischbach konnte sich das Prinzenpaar aber im Gegensatz zu Berlin ganz nach eigenem Geschmack einrichten, und dieser entsprach dem mit der Romantik aufkommenden Stil der Neugotik.
Nun, nach vielen Jahren der Zerstörung und Aussichtslosigkeit, wird in Fischbach tüchtig renoviert. Ich habe die Einladung zu einer inoffiziellen Besichtigung gerne entgegen genommen. Und hier ein paar Eindrücke…
Gesamtansicht
Innenhof - Kreuzgang
Innenhof - Kreuzgang, Rekonstruktion
Innenhof - gotisches Portal
Erhaltener Stuck (Renaissance)
Fenster mit dem hl. Georg und dem Drachen
Das Rote Zimmer
Das Rote Zimmer
Decke (unter der sichtbaren Schicht gibt es Verzierung aus der Renaissance)
Decke
Kronleuchter (1875)
Kronleuchter (1875)
Fenster im Nebenraum des Roten Zimmers
Funde aus dem Keller: Tafelgeschirr, Porzellan. Hergestellt in Berlin.
Ein Renaissance-Portal. War in Teile zerlegt und zum illegalen Abtransport nach Deutschland vorbereitet.
Sichtbare Stelle des Anbaus bei der Stüllerischen Umgestaltung des Schlosses (1846)
Zum Nachlesen:
Kulturwerk Schlesien – Fischbach
Schlesische Kunstsammlungen – Wilhelm von Hohenzollern (1783-1851)
In einer kleinen Filialkirche zu Emsdetten – Ahlintel hängt sie: die Glocke aus der katholischen Kirche in Schmiedeberg. Sie wurde vor dem Kriegsende aus Schlesien ins Ruhrgebiet, nach Essen in die Krupp-Werke verfrachtet; mit dem Ziel, sie einzuschmelzen und Munition herzustellen. Doch es kam anders: der Krieg war bald vorbei, die Glocken blieben auf dem Werkgelände stehen. Der aus Schmiedeberg vertriebene Pfarrer Wilhelm Haunschild kam 1946 nach Emsdetten und baute die in der Bauerschaft Ahlintel gelegene Hl.-Konrad-Kirche mit einem etwa 9 meter hohem Turm. Dieser brauchte Glocken, Essen war nicht all zu weit. Und der gute Pfarrer fand dort, auf dem Fabrikgelände die Schmiedeberger Glocke. Sie wurde nach Emsdetten transportiert und um 1951 auf den Turm gehievt.
Die Aufschrift auf der Glocke lautet:
WANN IHR CHRISTEN HOERT UNSERN KLANG, SO KOMPT EILEND, SEUMT EUCH NICHT LANG, HOERT GOTTES WORT, WELCHS ZEUGE TAN, WIE IHR VOR GOTT RECHT MOEGT BESTÄHN.
Signiert wurde die Glocke mit dem Stadtsiegel mit dem Schmiedeberger Wappen und der Aufschrift:
SIGILLUM CIVITATA METALL. SCHMIDEBEG 1634
was soviel bedeutet wie: Siegel der Bergstadt Schmiedeberg 1634.
Eine wahrlich tolle Geschichte….
Von der Terrasse der Galerie „Pasaż Grodzki“ in der Altstadt von Hirschberg (Jelenia Góra).
4 Türme der Stadt
Helle Burggasse
Der Kaiserturm
Die letzten 2 Wochen wettermäßig erstaunlich: so gut, wie kein Regen; Tagestemperaturen um +15°C, etwas Bodenfrost jeden Morgen. Und diese Aussichten…!
Blick auf das in Wolken gehüllte Riesengebirge
Hirschberg mit der imposanten Kuppel der Gnadenkirche
Herbst im ehem. Redenschen Gut. Schon bald wird sich auch hier viel ändern: die Anfänge sind gemacht. Ich hoffe, dass diese Bilder aus den wundervollen Stallungen bald der Vergangenheit angehören…
Stallungen
Stallungen innen
Wie gesagt, vieles ist schon instand gesetzt worden, es ist ein langwirieger Prozess…
Haus des Gärtners
Teehaus
Der romantische Blick auf die Schneekoppe (aus dem Teehaus)
Ein Tee vor dem Teehaus
Und noch ein Hinweis auf die Ausstellung im Buchwalder Schloss
Zielna (Krautlandweg am Mühlgraben)
Haus in Jagiełły-Str. (Hausbergweg)
Bahnlinie nach Schreiberhau
Die Türme der Altstadt
Der Hausberg mit der Kuppel des Kaiserturms
Blick Richtung Grunau - und Galgenberg
Die Altstadt
Das Riesengebirge mit der Schneekoppe
Haus am Hausbergweg
Die Kuppel der Gnadenkirche
Der Aussichtsturm zu Maiwaldau (BJ 1891)
Maiwaldauer Turm
Im Inneren
Es gab mal hier eine Treppe...
Im Inneren
Die Grabkapelle der Familie Becher
Eingang mit Marmor-Säulen
Im Inneren der Kapelle
Die ehemals mit Stuck verzierte Decke
Ein Eichensarg - Opfer der sinnlosen Zerstörungswut
In der Gruft - architektonische Konstruktionselemente
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